Obertonflöten sind ursprünglich Hirteninstrumente und stammen aus der Slowakei und aus Norwegen. Sie haben keine Grifflöcher und lassen sich einfach und ohne jede Vorbildung spielen. Auch Kinder haben Spaß an diesem Instrument und kommen sofort zu einem Erfolgserlebnis.
Erwachsene wiederum können durch Anwendung verschiedener Techniken spielerisch und ohne Noten eine grosse Virtuosität entwickeln. Nur durch unterschiedlichen Blasdruck erklingen die verschiedenen Tonstufen der Naturtonreihe (Obertonreihe). Die Tonerzeugung funktioniert wie bei der Blockflöte: über einen Luftkanal wird die Luft
auf eine Schneidkante gelenkt, an der sich der Luftstrom bricht und in Schwingung gerät. Bei Obertonflöten ist die Mensur (Verhältniss zwischen Länge und Durchmesser) besonders groß, damit sich die Flöten leicht | | überblasen lassen. Je nach Bauart der Flöte liegt die Einblasöffnung seitlich (wie bei der Obertonflöte von AURIS siehe unten) oder am oberen Ende. Obertonflöten haben kein, oder höchstens ein Griffloch. In
der einfachsten Spielart wird nur der Blasdruck verändert, um die verschiedenen Obertöne anzuspielen. Wer virtuoser spielen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten, die sich miteinander kombinieren lassen: das untere Ende kann mit der Innenfläche der Hand ganz verschlossen werden, oder man kann durch den hinein gesteckten Zeigefinger die Tonhöhe fliessend verändern. Bei der Flöte von AURIS kann am unteren Ende ein Klebestreifen über dem einzigen Spielloch entfernen werden - dann lässt
sich die ganze Tonskala noch um einen Halbtonschritt nach oben verschieben. |